Was bekommt nun der Künstler von dem Geld?
Der Einfachheit halber legen wir mal Folgendes fest:
Es spielten nur Rocksongs von Rockgruppen.
Jede Gruppe wurde einmal mit einem 5-Minuten-Song gespielt.
In den gespielten Rockbands finden sich 5 Personen zum musizieren zusammen.
Jede gespielte Band hat ein Label, respektive einen Verleger für die Werke.
Zunächst zerlegen wir mal den Anteil vom Eintrittsgeld:
Pro Person zahlt jeder Gast 1,71€ für die Musik die er/sie am Abend hört.
Bei 7 Stunden Musik kommt jede Gruppe (84 gespielte Künstler) auf 3,06€ Anspruch aus den GEMA-Abgaben.
Wir gehen mal davon aus das jedes Mitglied der Band Komponist und Texter ist.
Somit gehen 62,5% von diesen Geldern an die Band.
37,5% gehen an den Verleger.
D.h.: Wird das Lied deiner Band einmal in einem Club gespielt, verdient sich die Combo daran die Nase golden:
1,91€ gehen an 5 Personen, also für jeden 0,38€
Glatt eine Nudelpackung beim Billig-Discounter.
Man könnte also auch sagen: Die GEMA-Reform sorgt für rasanten Absatz im Teigwarengeschäft.
Musiker müssen ja auch essen...Nach den bisherigen Tarifen haben die Musiker lediglich 0,06€ für Ihr Stück bekommen.
Ab wann lohnt sich eine Mitgliedschaft bei der GEMA für mich als Künstler?
Grob gesagt: ab dem Zeitpunkt wo das Verhältnis zwischen Bekannheitsgrad (also Häufigkeit des gespielt werdens) und Produktionskosten stimmt, ergo: man etwas verdient.
Dieter Bohlen bspw. freut sich mit Sicherheit über die GEMA, da seine komponierten Werke überall gespielt werden.
Die Band aus dem Nachbardorf hat es hingegen ungleich schwerer, da außer der Omi nicht viele Zuhörer da sind, die sich bei DJ Heiko die letzte Scheibe der o.g. Band auf der Dorfdisko wünschen.
Zu Bedenken gibt es auch noch die Gebühren, die sowohl bei der Plattenpressung, als auch bei der Mitgliedschaft fällig werden.
Beispiel: Eine Plattenpressung kostet 1.500€
Dabei werden zusätzliche GEMA-Gebühren in Höhe von 148,50€ fällig.
Zusätzlich für die Band noch der Jahresbeitrag in Höhe von 25,56€ und der einmaligen Aufnahmegebühr 60,84€ pro Person.
Also nochmal 432€ für die Bandkasse
Ergibt eine Gesamtsumme von 580,50€
Diese müssen dann durch GEMA-Ausschüttungen hereinkommen, damit sich die Sache lohnt.
Muss ich für meine eigenen Werke GEMA zahlen?
Ja!Weil die GEMA von dem Künstler beauftragt wurde die Nutzungsrechte für bestimmte Arten innezuhaben und als Treuhänder auch die Eintreibung der Gelder dafür in Angriff nimmt.
Gibt es da Tricks um so etwas zu umgehen?
Ja, es gibt wirklich gute Tricks!Die zwei Besten hier:
1. Veranstalte nicht die Konzerte auf denen deine Werke aufgeführt werden, der Veranstalter zahlt nämlich GEMA.
2. Melde dich nicht bei der GEMA an, wenn du mit den Konditionen der GEMA nicht einverstanden bist.
Für alle anderen Fälle gibt es die sog. GEMA-Befreiung
Die braucht zum Beispiel ein Presswerk wenn Sie deine CD pressen und den Gesamtpreis dafür berechnen wollen.
Oder auf Veranstaltungen kann man dem Veranstalter direkt die GEMA-Befreiung ausstellen, wenn man nicht Mitglied der GEMA ist und keine GEMA-Pflichtigen Werke aufführt (also keine Cover), damit spart derjenige Kosten (es werden ja keine GEMA-pflichtigen Werke gespielt) und Ihr verdient auch nichts daran.
Es bleibt also immer abzuwägen ob sich GEMA lohnt, oder nicht.
Wenn man nicht in die GEMA will, dann macht man Veranstaltern viel Freude, verdient aber auch nichts an den Tantiemen die hereinkommen könnten...
Im nächsten Post:
Youtube und Motorenöl
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