Ich möchte jedoch nun über einen weiteren Bekannten, KfZ-Mechaniker, guter Freund und treue Seele schreiben.
Seit Jahr und Tag, zumindest seit dem Erwerb meines kleinen Wägelchens, finde ich mich regelmäßig bei Ihm zu Kontrollen, Reperaturen, TÜV-Plakettenklau und sonstigem Allerlei für die Fahrbereitschaft meines Auto´s ein.
Als alter Freund und Kupferstecher berechnet er mir lediglich die Materialkosten, denn dies gehört ja gekauft.
Für die Arbeitszeit rechnet er mir nichts an, wir trinken auch meistens Hopfenblüten-Tee, während der Lehrling sich am Scorp-Mobil zu schaffen macht.
Super Deal, ich bin gerne da und an seiner Werkstatt hat er sogar einen Proberaum eingerichtet, so dass ich mich auch ständig in musikalischer Atmosphäre befinde.
Vor einiger Zeit war es mal wieder soweit: Mein Auspuff verabschiedete sich mitten am Leipziger Ring, so gegen zwei Uhr morgens und mit einem Bugatti-Ähnlichem Sound düste ich durch die nächtliche Einöde...
Also am nächsten Tag ab in die Werkstatt.
20 Kilometer und einige empörte Blicke später stand ich im Werkstatthof und bat um Hilfe.
"Kein Problem, den Auspuff holen wir aus dem Lager, komm ich zeig dir in der Zeit mal eine Band"
Ein paar Treppenstufen, zwei "plopp" und das obligatorische klingen beim Zusammenstoß wohlgekühlter Flaschengetränke ließen uns voller vorfreudiger Erwartungen auf den Monitor stieren.
"Dieses Video ist in Ihrem Land leider...." blablabla...
Also war das einzige was ich sah und hörte zwei Augen die mich fragend ansahen und den Satz:
"Du kennst dich doch aus, warum ist das so?"
Ich erklärte es Ihm ganz einfach:
Wenn mein Autodoktor mir nichts für die Arbeitszeit berechnet, dann freue ich mich!
Er mag mich und macht mir da ein Geschenk.
Dennoch muss der seine Materialkosten decken.
Die bezahle ich natürlich gerne.
Aufgrund der wirklich guten Arbeit empfehle ich meinen Mechaniker auch weiter!
Das bringt Ihm Kunden, die dann auch die Arbeitszeit bezahlen.
Was hat das mit Youtube zu tun?
Ganz einfach:
Youtube ist ein Milliardenkonzern.
Diese Milliarden werden von den Usern bezahlt.
Nicht direkt, sondern weil Youtube Werbung schalten und bezahlen lässt.
Das zahlen die Unternehmen die Werbung einbinden, gleich ob Automarke, Internetbrowser, oder das neueste Game. Die verdienen natürlich wieder am Verkauf der beworbenen Ware.
Wenn sich diese Werbung für die Unternehmen nicht lohnen würde, dann gäbe es keine Werbung...
Dieses Szenario entspricht der Empfehlung die ich meinen Bekannten ausspreche, sie mögen doch bitte Ihr Auto in die Werkstatt eines Mechanikers schaffen.
Nur müsste ich davon noch Provision bekommen.
Mir reicht das Bier.
Warum gehen Leute auf Youtube:
Ganz klar: wegen den Video´s!
Wegen Comedy, Fails, Wins und natürlich: Musik!
Das doofe ist nur: am Anfang hat Youtube nicht den Künstler gefragt, ob der seine Musik so frei zugänglich machen möchte.
Sie haben die Musik einfach durch User hochstellen lassen und damit Millionen verdient.
Was hat der ungefragte Künstler von den Millionen?
Nichts....
Das wäre am Beispiel der Werkstatt so, als ob sich jemand heimlich den Zweitschlüssel nachmacht, eine riesen Party auf dem Gelände schmeißt, dabei Eintritt verlangt und am nächsten Tag wieder verschwunden ist.
Klar die Werkstatt ist nun bekannt, aber was hat unser Mechaniker von der Aktion?
Nichts...
Der Typ mit dem Zweitschlüssel hat die Kohle von der Party eingestrichen.
Würde unser Mechaniker uneingeschränkt sagen: schmeißt Party´s wie Ihr wollt, hauptsache die Leute wissen wo man uns findet, dann wäre die Geschichte eine Andere....
Genauso ist es auch bei der Musik.
Künstler die bei einer Verwertungsgesellschaft sind möchten mit Ihrer Arbeit Geld verdienen.
Sie wollen nicht dass Ihre Musik frei zugänglich ist. (sonst wären Sie nicht in einer Verwertungsgesellschaft).
Sie wollen Geld verdienen.
Eine einfache Überlegung für Youtube wäre doch:
Youtube nimmt 1.000.000€ durch Werbeeinnahmen ein.
Die Werbungen wurden auf vier verschiedenen Kategorien(in unserem Beispiel einfach mal 4 Video´s) geschaltet:
- Papa legt sich auf die Fresse
- Niedliche Katze leckt sich den Arsch
- Weltrekordversuch im Weitkotzen
- Die Pingpongrüben mit Ihrem Sommerhit: "PingPong"
Pro Video und damit verbundener Werbeeinblendung wurden 250.000€ verdient
Die Pingpongrüben sind aber schon längst Mitglied der GEMA.
Warum zahlt Youtube also nicht einen Prozentsatz an die Pingpongrüben aus?
Oder deren Sommerhit hätte unser Videoportal doch nur 750.000€ eingenommen.
Wäre es also nicht fair dem Künstler etwas abzugeben?
Weil die GEMA genau dies meint und der Künstler nicht auf Youtube laufen möchte, gibts eben das Video dort nicht zu sehen.
Oder anders:
Unser Mechaniker müsste in Zukunft nur noch das Motorenöl berechnen, aber den Zeitaufwand für den Ölwechsel dürfte er nicht bezahlt bekommen.
Auch wenn 100.000 Menschen zum Ölwechsel vorbeischauen...
Im nächsten Post:
Kultur für alle! Kultur darf nichts kosten! In Zukunft lebt jeder von Luft und Liebe!
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